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ÜBER TAGE_08 Kunstprojekte für das Lausitzer Seenland

mit künstlerischen Beiträgen von Rupprecht Matthies (Hamburg), Joanna Rajkowska (Warschau) und Bertram Weisshaar (Leipzig)

Eröffnung: Samstag, 12. Juli um 16.30 Uhr am ehemaligen Adelspädagogium Uhyst (Danneberghaus, neben der Kirche)

zuvor ab 13 Uhr: warten und gehen, geführter Spaziergang mit Bertram Weisshaar

ab 17 Uhr: Besichtigung Ex Sorabia von Rupprecht Matthies zwischen dem Findlingspark Nochten und dem Bärwalder See


Die Kunstprojekte von ÜBER TAGE begannen 2007 mit einer ersten Etappe und zwar mit Werken der Künstler Juliane Köhler und Stefan Schröder im Schlosspark Uhyst und am Uhyster Uferbereich des Bärwalder Sees. ÜBER TAGE zielt auf eine behutsame Integration von Gegenwartskunst in das Lausitzer Seenland. Landschaftsraum wird dabei als Synthese zwischen Naturraum, Kulturraum und Sozialraum verstanden.

Bei den Kunstprojekten von ÜBER TAGE stehen weniger autonome Setzungen im Sinne klassischer Land Art (wenn auch partiell davon inspiriert) im Mittelpunkt, sondern eine Mischung aus temporären und längerfristigen Kommentaren zu einem in ständiger Wandlung begriffenen Umfeld. Perspektivisch geht es um lokale Akzeptanz und nachhaltige Identifikation mit den geplanten Kunstprojekten. Ziel ist eine nachhaltige Sensibilisierung für Potenziale von Gegenwartskunst und für die dauerhafte Entwicklung eines Kunstraums. Diese Überlegungen wirkten bei der kuratorischen Auswahl der diesjährigen Künstler Rupprecht Matthies, Joanna Rajkowska und Bertram Weisshaar ganz entscheidend mit: Ihre situationsspezifische Arbeitsweise garantiert die aktive Einbindung der sichtbaren und unsichtbaren Transformationen des Gebiets und von sozialen Gruppierungen und Initiativen aus der örtlichen Bevölkerung. Die Betrachter werden zu aktiven, mitgestaltenden Nutzern.

Die Topografie des geplanten Landschaftsparks wird zweifellos vom Bärwalder See dominiert. Auf dessen Grund ruhen Dörfer, die dem Braunkohleabbau weichen mussten; gleichzeitig wurden Uhyst und Boxberg zu "Hafenstädten" - Traumatisierung und Revitalisierung, Bürde und Chance koexistieren. An den Schnittstellen solcher Symptome bieten sich spannende Eingriffsmöglichkeiten für Künstler - Eingriffsmöglichkeiten, die integrativ auf regionale Fragen reagieren und gleichzeitig auf der Höhe internationaler Gegenwartskunst operieren. Mit Joanna Rajkowska wird erstmal eine Teilnehmerin aus Polen gewonnen weden. Auch fließt der Einbezug von Kunstschaffenden den angrenzenden EU-Ländern, Polen und Tschechien als regionale Stärke fließt in die ÜBER TAGE - Planungen mit ein. Eine enge Zusammenarbeit mit dem alljährlich stattfindenen Medienkunstfestival TRANSNATURALE wird als Gewinn verstanden.

2008 markiert der Hamburger Künstler Rupprecht Matthies mit seinem Projekt Ex Sorabia den Fahrradweg zwischen dem Findlingspark Nochten und dem Boxberger Ufer des Bärwalder Sees mit Wortsäulen. Dabei entsteht gleichsam ein begehbares Wörterbuch der obersorbischen Sprache, die in dieser Region der Lausitz gepflegt wird. In Themengruppen organisiert, geben die Säulen einen Überblick über sorbische Tradition und Gegenwart und zeigen die Sprache als lebendiges Merkmal dieser Region. Ex Sorabia entsteht in Zusammenarbeit mit dem Jugendklub des CVJM Boxberg und den Landfrauen in Nochten.

Außerdem bringt die polnische Künstlerin Joanna Rajkowska das leerstehende ehemalige Adelspädagogium in Uhyst wieder ins Blickfeld. Hier haben wichtige Persönlichkeiten des 19. Jahrhundert, u.a. Fürst Pückler ihre Ausbildung unter der Regie der Herrnhuter Brüdergemeine begonnen. Joanna Rajkowska entwirft mit ihrem Uhyst Refugee Asylum eine Zukunftsvision, die durchaus kontrovers diskutiert werden kann. Welchem Zweck könnten die verlassenen Immobilien vor weltpolitischen Bewegungen, die auch vor der Lausitz nicht Halt machen, einmal dienen?

Bertram Weisshaar aus Leipzig, der sich selbst als Spaziergangsforscher bezeichnet, bietet für alle an Lokalgeschichte Interessierten Entdeckungsgänge, die zu geheimnisvollen und charakteristischen Orten in und um Uhyst führen und die Braunkohlefolgelandschaft einmal genauer beleuchten. Unter dem Titel warten und gehen inszeniert er einen Rundgang, an dem Ortsansässige und Besucher aktiv teilnehmen. Sogar eine Kunstausstellung mit Exponaten aus Uhyster Haushalten ist geplant.

Das Projekt von Rupprecht Matthies ist dauerhaft zu besichtigen, genaue Standorte ab Anfang Juli 2008 auch unter www.ueber-tage.de.

Öffentliche Spaziergänge von Bertram Weisshaar: 12.Juli 2008, ab 13 Uhr, 13.Juli 2008, 14 Uhr und während der Transnaturale am 31.August 2008, 14 Uhr; jeweils etwa 2 Stunden, Treffpunkt am ehem. Adelspädagogium Uhyst (neben der Kirche)


 

Bilder von der Eröffnung
Samstag, 12. Juli 2008:


     
 
     
 
     


Zeitraum:
ab 12. Juli 2008 (die Arbeit von Rupprecht Matthies
ist permanent zu besichtigen, die Arbeit von Joanna
Rajkowska voraussichtlich bis 2009)

Kuratorin/Projektleitung:
Susanne Altmann

Produktionsleitung:
Reinhardt v. Bergen-Wedemeyer

Projektträger:
Zweckverband
"Landschaftspark Bärwalder See"

Gefördert von:


Zweckverband
"Landschaftspark Bärwalder See"